Gemeinsamer Stadt-Gottesdienst in Frauenberg und: St. Blasii nimmt (vorübergehend) Abschied von seiner großen Orgel
Am Samstag, 31. Oktober, laden wir zunächst um 10.00 Uhr zu einem gemeinsamen Stadt-Gottesdienst in die Frauenberg-Kirche ein.
Am Abend findet dann das vorerst letzte Konzert auf der großen Schuster-Orgel in St. Blasii statt. Darum lädt die Kirchengemeinde St. Blasii alle Interessierten auch herzlich ein, die Orgel mit einem besonderen Konzert in die langersehnte Reinigung zu verabschieden. Am Reformationstag, dem 31. Oktober, um 18 Uhr erklingt eine absolute Rarität, die Kombination von Bandoneon und Orgel. Solistin ist Judith Brandenburg, die bereits zwei mal mit der Nordhäuser Kantorei zusammen die „Tango-Messe“ von Martin Palmeri zur Aufführung brachte. An der Orgel begleitet Kantor Michael Kremzow.
Das Bandoneon und sein farbenreicher Klang ist untrennbar mit den leidenschaftlichen Klängen des Tango verbunden. Dennoch liegt die Heimat des Bandoneons nicht in Argentinien sondern in … Deutschland! Heinrich Band entwickelte und verbesserte das Instrument um 1848, das seitdem weltweit Verbreitung fand und in Südamerika musikalisch heimisch wurde. Im klassischen Tango sowie im Tango nuevo ist das Bandoneon elementarer Bestandteil. Der „Begründer“ des Tango nuevo ist Astor Piazzolla, der mit seinem Spiel und seiner Kompositionskunst Brücken zwischen musikalischen Welten schlug. Piazzolla hat zahlreiche Komponisten und Interpreten beeinflusst, so auch Martin Palmeri, dessen Tangomesse bereits drei Mal in Nordhausen erklang. Selbstverständlich steht ein grandioses Werk von Piazzolla auf dem Programm, sein Konzert „Aconcagua“, das erstmals in der eigens für diesen Abend geschrieben Fassung für Bandoneon und Orgel erklingt. Darüber hinaus erklingen Werke von Judith Brandenburg (u.a. aus ihren „Vier Jahreszeiten“), Louis Vierne und anderen.
Im Konzert wird übrigens Orgelbaumeister Johannes Hüfken aus Halberstadt schon die erste Pfeife zur Reinigung entgegennehmen. Wenig später werden die Orgelbauer das Sagen haben und die 2436 Pfeifen unserer Orgel ausbauen, reinigen und zur Überarbeitung mit in die Werkstatt nehmen. Nach dem Wiedereinbau werden alle Pfeifen sorgsam gestimmt und intoniert, so kann sie dann im nächsten Frühjahr wieder in vollem Glanz erstrahlen.
Der Eintritt zu dieser geistlichen Abendmusik ist frei! Leider ist unsere Platzzahl durch die geltenden Abstandsregeln begrenzt – wir sind aber bestrebt, allen Interessierten die Möglichkeit zum Genuss des Konzertes zu ermöglichen. Bringen Sie bitte unbedingt ihren Mund-Nasen-Schutz mit.
Die Kollekte am Ausgang dient der Deckung der Unkosten. Denn unsere Solistin ist als freischaffende Künstlerin besonders darauf angewiesen, wieder konzertieren zu können. Wir freuen uns, dass Sie für uns extra nach Nordhausen reist, um unsere Orgel so farbenfroh „Lebewohl“ zu sagen. Lassen Sie sich dieses Konzert also nicht entgehen!