Kantor an St. Blasii seit Sommer 2024

Was sind bisher so die wichtigsten Meilensteine in deinen jungen Leben und wie alt bist du eigentlich?

Ich bin (noch) 26 Jahre alt und blicke bisher auf ein sehr erfülltes Leben zurück. Ich bin in Salzwedel geboren und in Wernigerode im Harz aufgewachsen. Dort habe ich das Landesgymnasium für Musik besucht und 2015 das kirchenmusikalische C-Seminar in Halberstadt absolviert. 2016 habe ich dann in Halle begonnen, Kirchenmusik zu studieren. Die Kirchenmusik hat mich mit Orgelkonzerten quer durch Deutschland, aber auch in die Schweiz geführt und viele neue Freundschaften entstehen lassen.

Wie steht es mit deinem Familienstand?

Ich bin dem Gesetz nach ledig, aber seit einigen Jahren glücklich mit einer ebenfalls sehr musikalischen Freundin liiert.

Wo wohnt ihr im Moment und habt ihr eigentlich vor, früher oder später zu uns nach Nordhausen zu ziehen?

Wir wohnen momentan in Querfurt in Sachsen-Anhalt, weil meine Partnerin dort arbeitet und früher ins Berufsleben gegangen ist als ich. Wir können uns durchaus vorstellen, nach Nordhausen zu ziehen. Dazu haben wir aber momentan noch keine konkreten Planungen aufgenommen.

Was macht deine Partnerin beruflich?

Meine Partnerin ist Kantorin, genauso wie ich. Dadurch ergänzen wir uns sehr gut und können unkompliziert zusammen arbeiten.

Welche Instrumente spielst du und was davon ist dein Lieblingsinstrument?

Ich spiele Klavier, Orgel, Euphonium (also Tenor-Tuba) und Schlagzeug. Ich kann – abseits vom Klavier – nicht sagen, welches mein Lieblingsinstrument ist. Solche Fragen sind immer schwierig zu beantworten. Vermutlich würde ich sagen, dass es die Orgel ist, denn damit habe ich bisher die meiste Zeit zugebracht.

Was hast du in Sachen Kirchenmusik vorgefunden als du hier her gekommen bist?

Eine sehr lebendige und vielfältige musikalische Arbeit, die durch meine Amtsvorgänger in hervorragender Art und Weise aufgebaut wurde. Ich finde es bewundernswert, wie viele Menschen sich bereitwillig und vielseitig hier musikalisch engagieren. Das möchte ich natürlich beibehalten und nach Möglichkeit auch noch ausbauen.

Wie findest du eigentlich unsere Orgel?

Das ist nun wirklich eine schwierige Frage. Sie ist ein Kind ihrer Zeit, und man merkt ihr an, dass sie seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geplant wurde. Die Ideale dieser Zeit, die eigentlich 1990, als die Orgel dann endlich aufgestellt war, schon überholt waren, finden sich noch im Instrument und fordern den Spieler an einigen Stellen sehr. Für den Gottesdienst ist sie hervorragend geeignet, ich entdecke immer wieder neue Farben. Die Orgel ist ein in sich schlüssiges Instrument, dessen Stärken und Schwächen alleine von den Präferenzen des Spielers abhängen und daher eigentlich nicht faktisch diskutiert werden können. Es braucht Zeit, um eine Orgel wirklich kennen zu lernen, und diese Zeit möchte ich mir gerne nehmen, bevor ich mir ein Urteil über das Instrument erlaube.

Bisher vertreten wir die Abmachung, dass Hunde nicht mit in die Kirche dürfen. Wie findest du diese Regel?

Ich glaube, dass man diese Regel schwer beurteilen kann. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher davon nichts wusste – aber ich sehe das auch differenziert: Bis zu einer gewissen Größe sehe ich kein Problem, einen (gut erzogenen!) Hund mit in die Kirche zu nehmen, sofern er niemanden stört. Ab einer gewissen Größe ist das schon schwierig, aber ich als „Hundepapa“ vertrete grundsätzlich die Auffassung, dass Hunde als Geschöpfe aus Gottes Schöpfung schon in der Kirche sein dürfen.

Hast du schon konkrete Pläne für den Aufbau eines Kinderchores?

Ich habe mit meinen Kolleginnen dahingehend schon gesprochen und bin gerade auf der Suche nach geeigneten Stücken für den Kinderchor, vielleicht auch nach einem kleinen Musical?

Hast du in der Bibel eine Lieblingsstelle oder welche ist dir im Moment grade wichtig?

Meine Lieblingsstelle wird immer mein Konfirmationsspruch bleiben, aus dem Epheser-Brief: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“.

Wenn du schon mal die Gelegenheit hast: Was willst du unseren Gemeindegliedern gerne noch mitteilen?

Ich möchte mich für die offene und warmherzige Aufnahme in der Gemeinde und die vielfältige Unterstützung bei den bisherigen Projekten bedanken. Das war ganz großartig und hat mich tief bewegt. Vor allem aber möchte ich sagen, dass die Kirchenmusik nur für die Gemeinde sein kann, wenn sich möglichst viele aus der Gemeinde beteiligen. Sie singen gerne oder spielen ein Instrument? Dann kommen Sie doch gerne zu den musikalischen Gruppen und musizieren Sie mit uns! Das ist nicht nur gut für die Seele, sondern auch noch gesund für den Körper, und nette Menschen trifft man auch noch! Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Frank Tuschy.

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