„Hast du denn schon alles vorbereitet“, so fragt mich meine Mutter jedes Jahr im Advent. Und jedes Jahr versuche ich ausweichend zu antworten: „Ja, ja, das wird schon. Der Adventskranz ist schon fertig!“ DAS ist die Hauptsache: ohne Adventskranz wird es für mich nicht Advent! Er muss nicht groß oder besonders schön sein – aber ich brauche die vier Kerzen, die mich daran erinnern, dass es Hoffnung gibt.
Advent, das ist eine Bewegung von der Dunkelheit hin zum Licht. Deshalb all die Kerzen in den Fenstern und über den Straßen, auf den Kränzen und Gestecken. Wer Advent feiert und Kerzen anzündet, sagt damit auch: „Ich habe noch nicht aufgegeben. Ich protestiere gegen die Dunkelheit und hoffe! “Ich freue mich auf jede einzelne Kerze, die ich im Advent anzünden darf. Die vier Kerzen auf meinem Adventskranz stehen für meine Hoffnung auf Gottes Kommen und ich kann sie so gut verbinden mit Gedanken an Menschen, denen ich Licht wünsche.
Ich zünde die erste Kerze an und bete für alle Kinder. Ich bete für alle, die in Armut und zwischen den Trümmern ihrer Häuser aufwachsen müssen, für alle, die am Verhungern sind oder ausgebeutet und missbraucht werden. Ich bete um einen kleinen Hoffnungsschimmer und um Gottes Engel.
Die zweite Kerze zünde ich an für die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Welt. So viele junge Menschen, die in den Krieg ziehen müssen, auch gegen ihren Willen, soviel Leid und Tod. Ein nächster kalter Winter, ein nächstes kaltes Weihnachten im Krieg. Gott, ich bitte um dein wärmendes Licht und um deine Engel, die den Mächtigen in die Arme fallen.
Die dritte Kerze zünde ich an für alle, die keinen Menschen haben, die sich einsam und verlassen fühlen, ohne Familie, ohne Freunde. Gott, ich bitte dich, dass dein Licht uns den Weg zeigt, wohin wir uns wenden sollen und wie wir zu deinen Engeln werden können.
Und die vierte Kerze? Die zünde ich an für uns alle. Für eine gesegnete Adventszeit, für Familie Mensch: für Juden, Muslime, Christen, für Menschen mit und für Menschen ohne Gott. Ich zünde die vierte Kerze an und wünsche mir, dass du, Gott unsere Herzen berührst und unsere Erde verwandelst.
Eine gesegnete Adventszeit Ihnen allen wünscht Ihre Elisabeth Alpers – von Biela
